Die Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Uedelhoven

Der Ort Uedelhoven wird erstmalig im Jahre 1136 erwähnt. In einer Urkunde bestätigt Bischof Albero von Basel und Abt des Liebfrauenstiftes in Prüm eine frühere Schenkung des Bertolfus des Jüngeren, der das Dorf Uedelhoven mitsamt der Kirche und allem, was dazu gehört, der Prümer Liebfrauenkirche geschenkt habe. Demnach ist das Dorf wesentlich älter und es war bereits in sehr früher Zeit ein Gotteshaus im Ort. In einer weiteren Urkunde von 1316 wird Uedelhoven schon als Pfarrei genannt.

 

Begleiten Sie uns durch die Jahrhunderte und werfen Sie auch einen Blick auf die Ausstattung der Pfarrkirche  soweit sie heute noch vorhanden ist, denn wie überall, so ist auch in Uedelhoven im Laufe der Jahrhunderte das ein oder andere Kulturgut verloren gegangen

 

 

 

Das 18. Jahrhundert

 

Wie die Kirche einst beschaffen war, wissen wir heute nicht mehr. Nach einer Notiz im Lagerbuch der Pfarrei Uedelhoven von 1711 wurden “zwei neue Seitenmauern und ein neues Gewölbe errichtet”. Diese Restauration kam einem vollständigen Neubau gleich. Dieser wurde am Fest Mariä Verkündigung (25. März) 1715 konsekriert, dabei hat man in der Mensa des Hochaltares Reliquien der Ursulanischen Jungfrauen eingeschlossen.

 

Am 17. September 1793 wurden die Kirche, die Schule, das Pfarrhaus und eine Reihe weiterer Häuser das Opfer einer Feuersbrunst. Seit dieser Zeit findet jedes Jahr am Freitag nach Christi Himmelfahrt eine “Brandprozession” statt.

Das Stift in Prüm ließ die Kirche 1797 wieder herstellen. Bei dieser Gelegenheit wurden zugleich die Seitenmauern um vier Fuß erhöht, wie man heute noch von außen feststellen kann.


Die Gemeinde baute 1798 den Turm wieder auf. Allein das spitzbogige Portal mit Hohlkehle und Rundstab weist noch auf den frühen gotischen Turmbau hin.

 

Das 20. Jahrhundert

 

In den Jahren 1938 / 1940 erhielt die Kirche eine grundlegende Erweiterung durch den Anbau der Seitenarme, des Chorraumes und der Sakristei mit dem Heizungskeller. Der von der kleinen Pfarrgemeinde zu erbringende Eigenanteil wurde sich von den Männern des Ortes regelrecht erbettelt. Butter und Mehl wurden gegen Baumaterialien eingetauscht. Zum Glück hinterließ der zweite Weltkrieg an der Kirche keine Schäden.

 

Eine grundlegende Innenrenovierung wurde in den Jahren 1964 / 1965 notwendig. Die Außenmauern sowie das Innere der Kirche erhielten einen neuen Anstrich und eine Trockenlegung. 1970 erfolgte die Instandsetzung der Barockkanzel mit ihrer ursprünglichen Bemalung in “Eifelblau”.

 

Am 11. März 1984 konsekrierte Weihbischof Peters den bis in die Vierung des Querschiffes vorgezogenen Zelebrationsaltar; dabei wurde eine Reliquie des Eifelheiligen, Hermann-Josef von Steinfeld, in den Altar eingelassen. Abschluß der großen Renovierung bildete der Einbau einer Emporenbrüstung mit Treppe, die von einem einheimischen Schreinermeister angefertigt wurde.

 

1989 / 1990 restaurierte man innen und außen sowohl das Pfarrhaus als auch das Pfarrheim. Im Rahmen einer Dorferneuerungsmaßnahme in 1993 wurde der Kirchenaufgang und der Vorplatz neu gestaltet.

 

Das 21. Jahrhundert

 

Der Zahn der Zeit hinterließ weiter seine Spuren an der Kirche. So wurden im Jahre 2001 und 2002 umfangreiche Reparaturen notwendig. Unter Aufbringung enormer finanzieller Mittel der Kirchengemeinde und einem hohen Maß an Eigenleistungen haben freiwillige HelferInnen die Kirche innen komplett neu gestrichen. Das Kirchenschiff und die Sakristei erhielten eine neue Schiefereindeckung, das Mauerwerk wurde im Sockelbereich mit einem Isolierputz versehen und die Fundamente wurden trocken gelegt. Außen erfolgte ebenfalls ein neuer Anstrich. Darüber hinaus mußte der Turmhelm mit Kaiserstiel erneuert werden. Im Rahmen dieser Maßnahme wurde der Kirchturmhahn restauriert und mit Blattgold versehen.

 

Ausblick

 

Unsere kleine Auflistung zeigt, daß in der Vergangenheit bereits viel getan wurde. Sie zeigt aber auch, daß es absolut notwendig ist, “am Ball zu bleiben”, denn der Zahn der Zeit wird weiter an unserer Pfarrkirche und den übrigen Gebäuden nagen. Außerdem gibt es auch derzeit noch viele Dinge, die in Angriff genommen werden müssen, insbesondere was das Inventar angeht. 

Die Ausstattung der Pfarrkirche

Keine Beschreibung und kein Bild kann so gut sein, dass dadurch die besondere Atmosphäre in unserer Kirche wiedergegeben werden kann. Unsere Beschreibung kann deshalb nur ein Anreiz sein, die Kirche zu besichtigen.

 

Es lohnt sich, ein wenig Zeit mitzubringen und in Ruhe im Kirchenraum zu verweilen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

 

Doch nun zur Beschreibung....

Der Hochaltar

Viersäuliger Barockaltar aus dem 18. Jahrhundert mit hohem, bis zur Decke reichendem Aufbau. Über den Säulen Empirevasen als Dekor. Die Mittelnische mit Kassettenfeldern und einer großen Marienstatue aus dem 18. Jahrhundert.

 

Im Jahre 2000 entschloß sich der Kirchenvorstand für eine totale Neufassung des Altares. Vorher war eine Überarbeitung der Holzsubstanz erforderlich, die eine teilweise Erneuerung von maroden Holzteilen erforderte. Ebenso mußte aufgrund fortgeschrittenen Schädlingsbefalls die Marienfigur bearbeitet und neu gefasst werden.

 

Viele Arbeiten, wie das Entfernen der alten Farbschichten sowie die Erneuerung allzu stark beschädigter Holzteile wurden in Eigenleistung bzw. gegen eine geringe Erstattung von Materialkosten durchgeführt. Die notwendigen Erneuerungen an verschiedenen Holzteilen hat ein einheimischer Schreinermeister fachmännisch ausgeführt. Ein Leudersdorfer Künstlerehepaar hat den Altar neu vergoldet und mit einer detailgetreuen Marmorierung neu gefasst. Ende des Jahres 2002 konnte man den Altar wieder in der Kirche aufstellen. Die gesamten Kosten hat die Kirchengemeinde alleine getragen, unterstützt durch Spenden und viele freiwillige Leistungen

Die Kanzel

Es handelt sich um eine barocke Kanzel aus dem frühen 18. Jahrhundert. Die Kanzel wurde 1983 restauriert, wobei das ursprüngliche Eifelblau wieder zum Vorschein kam.

 

Die Felder der Kanzel sind bemalt mit Darstellungen der Mutter Gottes und der Evangelisten.

Darüber befindet sich ein altes Holzbild des hl. Paulus (hier im Bild nicht zu sehen). Das Gemälde hat die Kirchengemeinde im Jahre 2002 nach über 60jähriger Lagerung auf einem Speicher wieder renovieren lassen und an seinem angestammten Platz angebracht. Dieses Bild war bereits im Jahre 1878 vorhanden.

Kasel (Messgewänder)

Natürlich gibt es in unserer Kirche mehr Messgewänder aber zwei davon sind ganz besonders. 

 

Sie stammen aus dem 15. Jahrhundert, eine davon ist mit grünem Sammet in Plattsticharbeit hergestellt, die zweite aus feiner Seidenstickerei auf Goldbrokatgrund. Eine weitere Kasel wurde im Jahre 1758.

Der Gnadenstuhl

Im Querhaus befindet sich der orignal Gnadenstuhl aus der Dreifaltigkeitskapelle. Die Figur stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist als einmalig im Eifelraum zu bezeichnen. Das Holzrelief stellt den thronenden Gottvater mit dem auferstandenen Christus zur Rechten dar. Zwischen den Beiden eine Taube als Symbol für den Heiligen Geist.

Fenster am Seitenausgang

Das Osterlamm-Motiv stammt aus dem Prümer Abteiwappen und weist auf die jahrhundertelange Verbindung Uedelhovens zum Marienstift in Prüm hin.

Missionskreuz im Turm

Es handelt sich um ein Ablaßkreuz zur Erinnerung an die vom 11. bis 22.10.1871 in Uedelhoven stattgefundene Mission, die von zwei Lazaristen-Patres gehalten wurde.

Der Kreuzweg

14 Stationsbilder der “Nazarener - Münchener Schule”. Es handelt sich um Ölfarbdrucke auf Leinen, testamentarisch gestiftet und angeschafft im Jahre 1884. Von der Dorfgemeinschaft wurden die Stationsbilder im Jahre 1988 restauriert und mit neuen Eichenholzrahmen versehen.

Die Glocken

Das Geläute im Turm besteht aus insgesamt drei Bronzeglocken:

1. Glocke:

 

Gewicht 350 kg,

 

Ton: Ais,

 

gegossen im Jahre 1793

 

Inschrift: In honorem Mariae virginis

2. Glocke:

 

Gewicht 250 kg,

 

Ton: Cis,

 

gegossen im Jahre 1793

 

Inschrift: In honorem s. Donati

3. Glocke:

 

Gewicht 150 kg,

 

Ton: Dis,

 

gegossen im Jahre 1962

 

Inschrift: In honorem sancti Josephi

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